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Das müssen Kochlehrlinge mitbringen

Küchenchef Sebastian verrät, welche Fähigkeiten du für den Beruf eines Kochs mitbringen solltest. Jetzt mehr erfahren!

Meisterkoch: ein Traumberuf

Meisterkoch: ein TraumberufSeit Mai 2022 ist Sebastian Meyer Küchenchef im Resort Übergossene Alm am Fuße des Hochkönigs. Von seiner eigenen Lehre im Jahr 2001 bis heute war es ein erfüllender Weg, wie der 40-Jährige beschreibt. Heute bildet er selbst Lehrlinge aus. Was Bewerber*innen mitbringen müssen und welche Erlebnisse bei Bewerbungsgesprächen noch in Erinnerung sind? Wir haben nachgefragt!

Sie sind Chefkoch im Übergossene Alm Resort, und 2018 sind Sie mit zwei Hauben ausgezeichnet worden. Ihre Meinung: Was muss man für den Kochberuf konkret mitbringen? 

 

Zuallererst: Zwei linke Hände sollte man nach Möglichkeit nicht haben (lacht). Natürlich kann und muss man in der Küche vieles lernen, das ist klar. Aber etwas Geschick sollte man auf jeden Fall mitbringen. Als Koch muss man schließlich auch viele heikle Aufgaben erledigen, für die es schon etwas Feingefühl braucht – der Umfang mit Fischen zum Beispiel erfordert nicht nur geübte Griffe, sondern auch eine gewisse Feinmotorik.

 

Grundsätzlich kommt es aber immer darauf an, in welcher Art von Gastronomie man tätig werden möchte. Ob Restaurantbetrieb im Hotel, klassische Gastronomie im Restaurant oder Systemgastronomie: Diese Bereiche unterscheiden sich in Bezug auf die Ansprüche, die mit dem Kochen verbunden sind. Fürs Hotel- und Restaurantwesen ist das erwähnte Feingefühl in jedem Fall wichtig.

Als Chefkoch führen Sie auch Bewerbungsgespräche. Was sind Dos und Don’ts im Bewerbungsgespräch?

 

Was sicherlich negativ auffällt, ist chronisches Desinteresse. Nicht selten reden Eltern auf junge Erwachsene ein, dass sie doch bitte Koch oder Köchin werden sollten. Die Bewerber*innen sitzen dann vor mir und erzählen mir, sie wollten Koch oder Köchin werden, interessieren sich aber absolut nicht für das Arbeiten in der Küche, Lebensmittelkunde oder Ähnliches. Wenn klar wird, dass jemand gar keinen Bock auf den Beruf hat, das fällt mir negativ auf. 

 

Trotzdem hole ich mir diese Leute aber dann oft zum Probearbeiten, um zu schauen, ob jemand vielleicht einfach nur schüchtern ist und dann in der Küche aber wirklich mitanpackt. Wenn man aber sieht, dass da wirklich null Interesse vorhanden ist, kann man leider nichts machen. In der Gastronomie braucht es eine gewisse Begeisterung für Lebensmittel und Ernährung. Das bedeutet nicht, dass wir Köche uns immer am gesündesten ernähren (lacht), das ist klar. Auch Unhöflichkeit ist für mich im Bewerbungsgespräch ein absolutes No-Go.

Was fällt Ihnen bei Lehrlingen positiv auf?

 

Positiv fällt natürlich auf, wenn sich der Lehrling selber informiert und neugierig ist. Bei uns wird niemand ins kalte Wasser geschmissen. Jeder Lehrling wird gut begleitet, und es wird den Neulingen alles von Grund auf beigebracht. Aber es ist auch eine gewisse Eigenverantwortung gefragt. Und da fällt natürlich positiv auf, wenn jemand in der Mittagspause sein Handy rausnimmt und noch einmal nachliest, welches Lebensmittel er da gerade bearbeitet hat. Es macht auf jeden Fall einen guten Eindruck, wenn Interesse und Leidenschaft für das Thema da sind.

Was erwartet Ihre Lehrlinge im ersten Lehrjahr?

 

Viel schneiden, putzen und einräumen – also die Lagerthematik verstehen lernen. Das sind die Themengebiete, in denen man zu Beginn viel lernt, aber auch viel in den täglichen Ablauf einbezogen wird. Man ist sozusagen gleich mittendrin im Geschehen. Lehrlinge sollten in dieser Zeit auf jeden Fall eine gewisse Grundroutine aufbauen und ein Gefühl für die tägliche Arbeit bekommen. 

Wie stellen Sie sich die Zukunft vor? Wie kann die Gastronomie und Hotellerie Lehrlinge besser ansprechen?

 

Grundsätzlich wünsche ich mir einen fairen Umgang mit Lehrlingen in allen Betrieben. Und: dass man für Lehrlinge auch faire Bedingungen schafft und nicht versucht, altbackene Systeme weiterzuführen. Auch Arbeiten und Ausbildung müssen aufeinander abgestimmt werden – Schule und Betrieb müssen zusammenspielen.

Ihr eindrücklichstes Erlebnis mit Lehrlingen?

 

Ein Erlebnis, das mich doch etwas verwundert, vielleicht sogar traurig gemacht hat, war, als ein Lehrling im 3. Lehrjahr eine Gurke nicht von einer Zucchini unterscheiden konnte. Aber von solchen Erlebnissen darf man sich nicht entmutigen lassen. Ich sage immer: Geduldig weitermachen!

 

Danke an unseren Partnerbetrieb Übergossene Alm Resort und Sebastian Meyer für das Interview!

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