Durch das Schlüsselloch: Anekdoten eines Staubwedels - Blog - Hogastjob

Durch das Schlüsselloch: Anekdoten eines Staubwedels

Ladislaus von Wusel und seine Crew plaudern aus dem Putzkammerl …

Vroum! Baam! Die Tür wird aufgerissen und der Rollwagen setzt sich in Bewegung. Hmpf! Mein Schönheitsschlaf hat nun ein abruptes Ende gefunden. GÄHN! Na gut, hilft ja nix. Raus aus den Federn und hinein in einen neuen Tag voller verstaubter Möbel und flusenübersäter Böden.

 

Ah, das kitzelt! Bitte etwas sachter, ich bin schließlich kein seelenloses Etwas, das man so grob anpacken muss, sondern ein Staubwedel von Welt. Na bitte, geht doch! Zarte Hände streifen meine weichen, fluffigen Enden, dank unseres entzückenden Zimmermädchens namens Klara. Sanft wird mein langer, schlanker Körper massiert und zack, werde ich schon auf das Objekt meiner Begierde gerichtet, die durchaus wohlgeformte Designer-Stehlampe. So macht arbeiten Spaß!

 

Hatschi! Hatschi! Hatschi! Mist, meine Allergie ist heute mal wieder sehr ausgeprägt. Wirklich blöd, dass ich als Staubwedel eine Hausstauballergie habe. Kommt halt in den besten Wedel-Familien vor. Das findest du lustig? Ich gebe dir gleich was zu lachen! Ich kann mir schließlich keine Allergietabletten verschreiben lassen und werde Gesicht voran ständig mit verstaubten Objekten konfrontiert. Da soll nochmal einer sagen: Staubwedel haben’s leicht! Pff …

 

Aber jetzt mal Schluss mit meinen Befindlichkeiten. Kurz zu mir: Ich bin Ladislaus von Wusel und die dritte Generation an Staubwedeln. Meist komme ich in Hotels zum Einsatz und ich bevorzuge weiche, sanfte Hände mit einer korrekten „Staubführung“.

 

Was mir als Staubwedel den lieben langen Tag so alles unterkommt, will ich dir natürlich gerne verraten!

 

Hotelzimmer-Stories: Die schrägsten Vorfälle in meiner Staubwedel-Laufbahn

Putzhilfe für Bettspielzeuge

Ich und meine bessere Hälfte Klara, also die Housekeeping-Mitarbeiterin meines Vertrauens, sind ein eingespieltes Team. Sie hat mich fest im Griff, weiß wie sie mich führen muss und ich versuche in jede Ecke, Rille und Ritze zu gelangen. So bleibt am Ende des Tages kein Staubkorn übrig, ich bin ja schließlich ein Profi!

 

Eine meiner kuriosesten Begegnungen erzähle ich euch jetzt! Voller Elan betraten Klara und ich eines der Hotelzimmer. Damit Klara das Bett machen konnte, legte sie mich kurzerhand beiseite. Pff, aber gut. Großzügig sehe ich über das zwischenzeitliche Aufmerksamkeitsdefizit ihrerseits hinweg. Kein Problem, ich nehme es nicht persönlich. Solange sie mich nicht ganz liegen lässt …

 

Doch was sahen meine trüben Staubwedel-Augen plötzlich? Drei merkwürdig aussehende Gegenstände. Einer länglich, einer sah aus wie eine übergroße Perlenhalskette und der dritte Gegenstand hatte Ähnlichkeit mit einem Schnuller. Neben den drei Gegenständen lag ein Zettel: „Bitte reinigen.“ Mhm … sehr interessant!

 

 

Muahaha! War das wirklich ernst gemeint? Wir sollten diese, na ja wie soll ich es jugendfrei formulieren, „Bettspielzeuge“ reinigen? Beim ersten Anblick haben sich schon meine zarten Staubwedel-Nackenfedern aufgestellt! Bäh! Pfui! Wie eklig und unverschämt!

 

Da half auch der Fünf-Euro-Schein nichts (einstecken tu ich den trotzdem, sozusagen als Schadenersatz), der neben den Spielzeugen lag. Aber hey… Immerhin hatte sich der Gast die Mühe gemacht, freundlich „Bitte“ dazuzuschreiben!

 

Eine fesselnde Bekanntschaft

Aber keine Sorge, es geht auch noch schlüpfriger! Eine meiner hübschen Staubwedel-Kolleginnen hat mir beim täglichen Tête-à-tête im Putzkammerl eine unglaubliche Story erzählt. Während einer Nachtschicht erhielt die Rezeption einen Anruf aus einem der Hotelzimmer. Der Gast habe etwas verschüttet und ein Mitarbeiter des Housekeepings solle die Sauerei aufwischen.

 

 

Mit meinem Kollegen, dem Wischmopp Mirko Moppl, machte sich das Zimmermädchen Elisabeth (private Anmerkung meinerseits: ein ziemlich heißer Feger, oh là là!) auf den Weg. Nach einem lauten „HEREIN“ betraten Elisabeth und Mirko das Zimmer und hielten abrupt inne.

 

Ein Mann lag an das Bettgestell gefesselt vor ihnen, und sagte ganz ungeniert: „Ich habe etwas Wein verschüttet. Leider kann ich gerade nicht aufstehen, um ihn wegzuwischen, könnten Sie das übernehmen?“ Nur gut, dass Mirko „Kontänons“ (oder wie man das schreibt) besitzt.

 

Mal ganz ehrlich und unter uns gesagt: Es hätte in Anbetracht der Situation auch schlimmer kommen können. Wäre Mirko nicht so gut erzogen, hätte sich der Gute vor lauter Lachen schreiend aus dem Zimmer gemoppt, äh gerobbt! Du siehst, wir Putzutensilien haben es nicht leicht.

 

Oft müssen wir Gegenstände reinigen, die keiner anfassen würde, bekommen Dinge zu Gesicht, die niemand sehen möchte und geraten in Situationen, die an Komik kaum zu übertreffen sind. Zum Glück gibt es aber Reinigungspersonal wie Klara und Elisabeth, die uns unser Schattendasein versüßen.

 

 

Aber eines kann ich dir verraten: Das war noch lange nicht alles! Ich lasse wieder von mir hören und meine Kollegen, Herr Serviette und Frau Kochjacke, haben auch noch so einiges zu berichten, versprochen!

 

Anmerkung der Redaktion:
Alle Personen, Gegenstände und Situationen in der Anekdote sind frei erfunden und völlig bei den Staubwedelfedern herbeigezogen. Sollten Parallelen zum richtigen Leben entstanden sein, sind diese rein zufällig und basieren niemals auf einer wahren Geschichte. Indianer-Ehrenwort!

 

Oder habt ihr schon mal etwas Ähnliches erlebt? Dann schreibt dem HOGASTJOB-Team!

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