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Dr. Wellness: Chancen und Gefahren

"Healing Hotels" und "Medical Tourismus": zwei Schlagworte, hinter denen sich im besten Fall mehr als nur Marketing versteckt. Wir berichten über die Chancen und Gefahren, die der Gesundheitstourismus mit sich bringt - auch für Bewerberinnen und Bewerber. Denn nur wenn ein Betrieb wirtschaftlich auf gesunden Beinen steht, können auch Mitarbeiter-Bedürfnisse entsprechend erfüllt werden.

 

Erst mal Grundsätzliches: Die Menschen werden älter – und das im besten Fall bei guter Gesundheit. Jung aussehen, fit sein, das Leben in vollen Zügen genießen, das alles sind erstrebenswerte Ziele, die man sich auch gerne etwas kosten lässt. Folgerichtig ist der Gesundheitsmarkt einer der bedeutendsten der westlichen Volkswirtschaften und Gesundheitstourismus eine potenzielle Boom-Branche, auf die Trendforscher und Berater weltweit seit Jahren spitzen.

 

Das Konzept des "Medical Tourismus" geht von der Idee des globalen Patienten aus, der die besten Ärzte weltweit castet – oder einfach lange Wartezeiten in seinem Heimatland umgehen möchte. Ganze Regionen haben sich auf diese mobile Klientel spezialisiert. Das alles betrifft freilich den medizinischen Sektor – es geht um Operationen, Beautyeingriffe oder Fruchtbarkeitsbehandlungen. Davon unterschieden werden muss der Bereich "Medical Wellness", eine Zuspitzung bzw. Weiterentwicklung des Schlagworts "Wellness".

 

Mehr Schließungen als Eröffnungen

Mit dem Begriff "Wellness" wird längst Schindluder getrieben. Kein Wunder also, dass die Wirkung nachlässt. Die Experten von "con.os tourismus.consulting" schreiben: "Zwischen 2000 und 2010 galt das Investieren in einen hochwertigen Wellnessbereich als das Maß aller Dinge. Dabei wurde die Attraktivität einer Wellness-Landschaft lange Zeit durch die Maßzahl 'Fläche' definiert. Betriebe versuchten sich mit Quadratmetern zu überbieten. Heute liegt mehr Gewicht beim Ambiente und – nicht zuletzt aufgrund der hohen Investitionsintensität – am Prinzip 'Von Wenigem das Beste'."

 

"Wellness ist somit definitiv nicht tot", heißt es von Seiten von "con.os" weiter. Die aktuellen Zahlen des "RELAX Guide 2016" belegen allerdings Probleme des Medical-Wellness-Sektors. In Österreich kam es zu 10 Schließungen bzw. hieß es "kein Wellnessangebot mehr", im Vorjahr waren es 7, davor 12, davor 4. Bis 2008 gab es so gut wie keine Schließungen - bei annähernder Verdreieinhalbfachung der Betriebe seit 1999.

 


Credibility ist alles

Mit dem Wirtschaftsfaktor Gesundheitstourismus hat sich Ende 2014 das österreichische Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft beschäftigt. In der Studie ist die Rede von einer "stetig wachsenden Rolle" in Österreichs Tourismusbranche. 19,3 % der gewerblichen Betten sind dem Gesundheitstourismus zuordenbar, oder in absoluten Zahlen: 140.575. 1.224 Betriebe widmeten sich 2014 dem Wohlbefinden, 125 können konkret dem Bereich "Medical Wellness" zugerechnet werden.

 

Nicht für jeden Hotelier ist es ratsam, auf Medical Wellness zu setzen (Stichwort Investitionsfalle!). Das heißt aber nicht, dass man nicht vom Lifestyle der Menschen profitieren könnte. Kooperationen mit Kliniken sind ein Weg, intelligente Themensetzung ein anderer. Beispiel Lech am Arlberg. Der weltbekannte Wintersportort setzt im Sommer auf die Public Health Veranstaltung "Medicinicum Lech". Medizinische Kapazunder ziehen Jahr für Jahr interessierte Zuhörer an – und die müssen bekanntlich irgendwo übernachten.

 

Worin bestehen eure Chancen?

Nun, wenn 1.224 Betriebe im Gesundheitstourismus beheimatet sind, gibt es in 1.224 Betrieben bedarf an Masseuren, Kosmetikern und Physiotherapeuten. Man kann aber auch einen Schritt weiter gehen und mit einem (Fern-)Studium auf den fahrenden Zug aufspringen. Möglichkeiten sind hier der Bachelor International Tourism Management/Health and Medical Tourism an der Technischen Hochschule Deggendorf, der MBA Tourismus, Wellness- und Veranstaltungsmanagement an der Donau-Universität Krems oder das Bachelorstudium Gesundheitsmanagement im Tourismus an der FH Joanneum.

 

Und wer schon einen Schritt weiter ist und die besten Jobangebote sucht, findet sie gleich hier.

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